Die Grünen Bad Nauheim beantragen eine Temporeduzierung in der Frankfurter
Straße vor der Kita Villa Bach und dem Fußgängerüberweg Ecke Lindenstraße
Die Bad Nauheimer Grünen stellen den Antrag, Tempo 30 in der Frankfurter Straße vor der
Kita Bach und rund um den Fußgängerüberweg Ecke Lindenstraße mit einer zeitlichen
Beschränkung auf die stark frequentierten Zeiten einzuführen.
Nach Ansicht des Co-Fraktionsvorsitzenden Esra Edel besteht ein dringender Bedarf an
einer Temporeduzierung in diesen beiden Abschnitten der Frankfurter Straße.
„Kinder und ältere Menschen könnten Geschwindigkeiten schlechter einschätzen“, betont
Edel. „Diese Fehleinschätzungen und überhöhte Geschwindigkeiten der Fahrzeuge können
leider tödliche Folgen haben. Die Gesetze der Physik sprechen für sich – und für Tempo 30.“
Zur Veranschaulichung führt Edel aus: „Wenn in etwa 15 Metern Entfernung ein Kind auf
die Straße läuft, kommt ein Fahrzeug mit Tempo 30 gerade noch rechtzeitig zum Stehen.
Bei Tempo 50 dagegen erfasst man das Kind nahezu ungebremst mit 47 km/h – der
Aufprall entspräche einem Sturz aus zehn Metern Höhe. Bei Tempo 30 wäre das Kind mit
dem Schrecken davongekommen.“
Vor der Kita Villa Bach sind viele Kleinkinder unterwegs. Der schnelle Verkehrsfluss vor der
Kita stellt für die Kinder ein großes Gefahrenpotential dar. Der hochfrequentierte
Fußgängerüberweg an der Lindenstraße wird als Schulweg von und zum Bahnhof von
Schülerinnen und Schülern der Ernst-Ludwig-Schule, der Solgrabenschule, der Beruflichen
Schule am Gradierwerk und der Sankt Lioba Schule und von vielen Bürgerinnen und
Bürgern der Kernstadt genutzt. An beiden Stellen ist eine Temporeduzierung erforderlich.
Mit der im vergangenen Jahr beschlossenen Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO)
sieht Edel, der auch als Vorsitzender den Ausschuss für Bau, Planung und Grünwesen leitet,
nun neue rechtliche Spielräume: Kommunen können innerorts
Geschwindigkeitsbegrenzungen wie Tempo 30 vor Kitas, Schulen und auf stark frequentierten Schulwegen einfacher und rechtssicher anordnen. Auch das Schließen von
Lücken zwischen bestehenden Tempo-30-Bereichen ist nun bis zu 500 Meter erlaubt.
„In der Vergangenheit sind viele Initiativen zur Verkehrsberuhigung an Polizei und
regionalem Verkehrsdienst gescheitert – oft mit dem Hinweis, es gebe keine statistisch
auffällige Unfall-häufigkeit“, so Edel. „Mit der StVO-Reform steht nun endlich die Prävention
im Vordergrund.“
Claudia Kutschker, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, ergänzt: „Wir fordern, in
verkehrssensiblen Bereichen für mehr Sicherheit zu sorgen, soweit es die rechtlichen
Rahmenbedingungen zulassen. Dieses Ziel sei bereits mit dem Kommunalen
Mobilitätskonzept, das im März 2024 mehrheitlich beschlossen wurde, festgeschrieben.
Tempo 30 in den verkehrssensiblen Bereichen der Frankfurter Straße trage nicht nur zu
mehr Miteinander und Lebensqualität bei, sondern komme insbesondere Kindern, Senioren
und Radfahrenden zugute. „Verkehrsberuhigung ist die beste Schulwegsicherung“, betont
Kutschker abschließend. „Wir erhöhen damit nicht nur die Sicherheit für unsere Kinder,
sondern verbessern auch die Umweltqualität in unserer Kurstadt – ein wichtiger Faktor für
das Qualitätssiegel als Kurstadt und für alle, die hier leben oder zu Gast sind.“
Für Rückfragen:
Pressestelle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bad Nauheim;
E-Mail: kontakt@gruene-bad-nauheim.de