Global denken – lokal Handeln!
Diese Strategie sollte unsere Entscheidungen auf lokaler Ebene leiten.Unsere Art des Wirtschaftens darf den Reichtum von Natur und Umwelt nicht aufzehren! Wir brauchen den Ausgleich zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialer Gerechtigkeit. Alle drei Aspekte müssen wir unter einen Hut bringen!
Die Natur schützen
Die hessischen Grünen haben im Koalitionsvertrag mit der CDU vereinbart: Wir wollen in ganz Hessen die hessische Biodiversitätsstrategie weiterentwickeln und ein Biotopverbundsystem schaffen, um Lebensräume zu vernetzen. Dies erfolgt in Kooperation mit den Umweltverbänden durch freiwillige Maßnahmen, Vertragsnaturschutz und ein Schutzgebietssystem. Diese Wahlziele der GRÜNEN werden von den unmittelbaren Anliegern des Wohnbauprojektes verständlicherweise als schwergewichtiges Gegenargument in die Waagschale geworfen. Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN hat alle Argumente der Gegner der geplanten Bebauung in persönlichen Gesprächen angehört und in ihren internen Abstimmungsprozess berücksichtigt.
Argumente der Anlieger:
- Verlust einer städtischen Grünfläche vor der Haustür, mit Verlust an grüner Parkfläche, Erholungsraum und Verschlechterung des Mikroklimas
- Neue Nachbarn in 45 Mietwohnungen und 10 Einfamilienhäusern, die mehr Verkehr und Lärmbelästigung mit sich bringen. Kita und Grundschule seien auf den Mehrbedarf nicht vorbereitet.
- Wertverlust des Grundstücks durch die dichtere Bebauung in unmittelbarer Nachbarschaft.
Gewinn für die Allgemeinheit:
- Wichtigstes Argument: Der Gewinn an Wohnfläche für bezahlbaren
Wohnraum in Bad Nauheim!
Welche Klientel wird profitieren? Nicht die wohlhabenden Rentner aus Frankfurt oder sogar aus Bad Homburg, die es nach Bad Nauheim zieht!
Es sollen Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieherinnen, Verkäuferinnen, Reinigungspersonal, Handwerker, Busfahrer profitieren. Das sind ja die Menschen, die mit ihrer Arbeitskraft Bad Nauheim als Kleinstadt mit Flair und einer ausgezeichneten Gesundheitsversorgung so attraktiv machen. - Es ist städtischer Grund! Kein Investor, kein Grundstücksbesitzer wird sich bei Verwirklichung dieses Plans eine goldene Nase verdienen.
- Wir fördern den sozialen Frieden in dieser Gesellschaft. Es kann nicht angehen, dass die, denen es gut geht, rufen: Das Boot ist voll! Wir müssen und wollen für gerechte Lebensverhältnisse sorgen, damit auch unsere Kinder in Frieden und Sicherheit leben können.
Zu guter Letzt: Wir verlieren doch ein Stück Natur! Ja, das ist schade.
Wo später die Häuser
stehen, kann naturgemäß nichts wachsen, aber natürlich immer noch in den Gärten
drum herum, genauso wie auf den angrenzenden Grundstücken. Das ist so! Wir
verdichten, aber wir verlieren keinen fruchtbaren Ackerboden. Und das ist gut
so.
Bodenschutz ist nämlich Naturschutz
Nur 0,2 Hektar Ackerfläche pro Person und Jahr dürften wir nutzen, wenn weltweit fair geteilt würde. Die Bauernverbände wehren sich vollkommen zurecht gegen den weiteren Verlust wertvollen Ackerbodens. Das ist ein weiteres Argument für eine maßvolle Verdichtung städtischer Flächen.
Unser Credo bleibt unverändert
Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit.
Unsere politischen Maßnahmen zum Schutz von Natur und Umwelt müssen immer verhältnismäßig sein und den Dreiklang ökologischer, ökonomischer und sozialer Belange gleichberechtigt berücksichtigen. Jedes Projekt ist unter dieser Prämisse zu betrachten, zu prüfen und dann abzuwägen. Die Erweiterungsfläche Friedhof ist aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit für das geplante Bauvorhaben aus Sicht der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN geeignet.