Bürgerbeteiligung mittels Zukunftswerkstatt zum Thema Nachhaltigkeit (Antrag der Koalition CDU, Bündnis90/Die Grünen, SPD)

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
anbei ein Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung.

Beschluss:
lm Rahmen einer lokalen Zukunftswerkstatt soll (an ein oder zwei Tagen themenspezifisch) unter breiter Beteiligung der Menschen, die in Bad Nauheim wohnen und/oder arbeiten, gemeinsame Ideen und Visionen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erarbeitet werden, die den klimatischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen unserer Zeit im Kontext der Nachhaltigkeit gerecht wird. Aus den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt soll der Magistrat darüber hinaus bis Ende 2022 einen Aktionsplan „Bad Nauheim 2030“ erstellen, aus dem konkrete Handlungsempfehlungen hervorgehen, und den Gremien vorlegen. Der Magistrat wird beauftragt, bis spätestens 01.09.2021 ein Umsetzungskonzept für eine Zukunftswerkstatt vorzulegen, wobei eine Evaluierung des Durchführungskonzepts und der Ergebnisse der Agenda 21 als konzeptioneller Ausgangspunkt dienen können, um eine effektive Umsetzung der Zukunftswerkstatt zu gewährleisten.

Begründung:
Quo vadis, Bad Nauheim?
Eine Zeiten- und dementsprechend eine Trendwende steht unausweichlich an. Auch unsere Stadt muss sich den Ansprüchen unserer Zeit stellen und sich ihnen anpassen. Die Herausforderung dabei wird sein, die aktuelle Ausrichtung der Kur- und Gesundheitsstadt Bad Nauheim mit den klimatischen als auch sozialen Erfordernissen unserer Zeit zu verknüpfen und daraus neue Stärken und frische Ziele für die Stadtentwicklung abzuleiten. Gleichzeitig gilt es, die Zukunft Bad Nauheims als Wirtschaftsstandort abzusichern. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (die Agenda 2030) stellen hierbei einen allgemein anerkannten und geeigneten konzeptionellen Rahmen dar. Um die Akzeptanz der Bad Nauheimer*innen zu erreichen und von der Vielfalt unserer Stadtgesellschaft zu profitieren, ist es unabdingbar die Menschen in Bad Nauheim in einen partizipativen Prozess einzubinden.

Wir wollen Betroffene zu Beteiligten machen.

Die Zukunftswerkstatt ist eine bewährte Methode, um mit neuen Ideen Lösungen für gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen zu entwickeln. Sie sind geeignet als Ergänzung zur kommunalen Planung und als Projekt zur Ermächtigung von denjenigen, die von Planung betroffen sind. Menschen sollen so vom Objekt der Zukunftsplanung zum Subjekt dieser Planung werden und sich ausgehend vom lokalen Handlungskontext größere Handlungsräume erschließen. Gemeinsam werden Zukunftsentwürfe, Ziele und Maßnahmen für die Stadtverwaltung, aber auch für die Selbstorganisation der Bürger entwickelt. Zukunftswerkstätten sind für Teilnehmer jeden Alters (von Kindergartenkindern bis Senioren) und jeden Bildungsstandes (von arbeitslosen Menschen ohne Ausbildung bis zu Wirtschaftsmanagern) geeignet. Die Zukunftswerkstatt ist damit auch ein Bürgerbeteiligungsverfahren, mit dem der Begriff „Inklusion“ eine neue und zeitgemäße Bedeutung in unserer Stadt gewinnt.

-Antrag der Koalition